HelvetiBox N°18 – Regionale Produkte aus Bern

Diesen Februar bringen wir Sie nach Bern. Der zweisprachige Kanton ist der zweitgrösste der Schweiz. Er erstreckt sich vom Jura bis in die fruchtbaren Weiten des Seelands, und umfasst sogar einige der schönsten Gipfel der Alpen.

Jedes Jahr begeben sich über 50‘000 Besucher in die Lokale der Winzer am Bielersee um eine saisonale Spezialität zu kosten. Und der Star ist hier nicht etwa ein Wein, sondern eine Wurst. Die Treberwurst ist auch der Leuchtturm dieser Helvetibox – eine wahre Spezialität der Saison und ausserhalb ihrer Region so gut wie nicht zu finden.

Diesen Monat bieten wir Ihnen, neben der Treberwurstdegustation: eine Zusammenkunft mit dem ersten Bio-Knoblauchproduzenten des Seelands; einen essbaren Bären; einen Fruchtsaft aus der Region; ein Berner Risotto aus dem Naturpark Gantrisch; und Biscuits, die schon Promis auf der ganzen Welt zum Schwärmen gebracht haben.

Bild Wikimedia Commons
Bild Wikimedia Commons Poulpy

Rezept schwarze und weisse Toblerone-Mousse

Toblerone ist eines der Symbole für die Schweiz. Die Schokidreiecke sind in der ganzen Welt bekannt, werden aber seit jeher nur in Bern hergestellt. Das Original mit Vollmilchschokolade, Mandeln und Honig wurde 1908 zum ersten Mal produziert und wurde schnell in der...

PRODUKTE

Die HelvetiBox N°18

in Zahlen

PRODUZENTEN

Treberwurst

Ueli Fuhrer & Werner Ruff & fils, 2513 Twann

Vor zwei Jahren ging der Metzger Ueli Fuhrer nach 32 Jahren in seinen wohlverdienten Ruhestand und die Bewohner des kleinen Winzerdorfes Twann standen plötzlich vor den verschlossenen Türen der Metzgerei. Doch schlimmer noch! Die Region hatte den letzten Produzenten einer jahrhundertealten Spezialität verloren: der Treberwurst.

Man muss vielleicht dazu sagen, dass zwischen Januar und März jedes Jahr tausende Menschen aus der ganzen Schweiz anreisen, nur um in den Winzerlokalen die berühmte Wurst zu probieren. Zum Glück aber war der frischgebackene Rentner noch in Hochform und hat zugestimmt, nur für die Treberwurst, weiter zu arbeiten. Zukünftig wird seine Tochter den Betrieb übernehmen und so den Weiterbestand der Wurst sichern.

Die Treberwurst beinhaltet Schweinefleisch und eine geheime Gewürzmischung. Das besondere Aroma erhält die Wurst aber in den Brennhäfen der Brennerei Ruff. Während der Destillation der Trester (Rückstände der Trauben nach dem Pressen), wird die Wurst in den Dampf gehängt, wo sie die wunderbaren Aromen aufnimmt.

Zuhause lässt sie sich ganz einfach zubereiten: Einfach das Säckchen für eine halbe Stunde lang in 75°C heisses Wasser legen. Dann die Wurst aus dem Säckchen entfernen – dabei darauf achten, die Trester zu verwahren, man kann sie später auf die Wurstscheiben sprenkeln. Die Wurst aufschneiden und fertig! Beim Winzer isst man die Treberwurst traditionell mit Brot oder Kartoffelsalat. Daheim passt auch ein Karoffelgratin hervorragend.

Knoblauch im Kirsch

Farngut, 3527 Grossaffoltern

Vampire gibt es im Seeländer Dorf Grossaffoltern garantiert keine. Denn über dem Ort schwebt meistens der würzige Geruch des Knoblauchs. Besonders zur Erntezeit im Sommer. Vor gut einem Jahrzehnt haben Katja und Markus Bucher den Schweizer Knoblauchanbau neu erfunden. Denn der Anbau von Bio-Knoblauch geht nicht von alleine und so klappte es auch beim Familie Bucher erst im vierten Anlauf.

Doch heute findet sich Schweizer Bio-Knoblauch auch in einigen Regalen der Grossanbieter. Katja und Markus entwickeln auch weitere Produkte mit Knoblauch, so wie der Knoblauch im Kirsch. „Es git immer en Grund“ für ein Fondue und so ist es Ihnen bestimmt auch schon passiert, dass Sie keinen Krisch und Knoblauch mehr hatten, um das Fondue abzurunden. Also das wird Ihnen mit dem Knoblauch im Kirsch von Farngut garantiert nicht mehr passieren!

Berner Mandelbärli Original

Beck Glatz, 3000 Berne

Das Wappenzeichen Berns kommt auch in der Kulinarik zu Ehren: Seit Jahrzehnten gibt es die Mandelbärli aus Mandeln, Zucker, Butter und Eiweiss. Erstmals wurden sie zum 125sten Geburtstag der Confiserie Beck-Glatz hergestellt. Inspiriert wurden die Confiseure durch den Bärenreigen auf der 1596 gegossenen Glocke der Heiliggeistkirche.

Neben den Klassikern mit Vanillegeschmack, die übrigens eine Silbermedaille beim Schweizer Wettbewerb der Regionalprodukte gewonnen hat, gibt es viele Varianten – von Schokolade über Honig bis Zitrone. Zögern Sie also nicht, bei Ihrem nächsten Besuch in der Hauptstadt eine saisonale Sorte zu probieren!

Uelie Fuhrer dans sa boucherie à Douanne

Bärner Getreide-Risotto mit Gemüse

Biohof Obereichi, 3148 Lanzenhäusern

Die Biofarm Obereichi befindet sich auf einem der vielen Hügel im Naturpark Gantrisch, in der Nähe von Schwarzenbrug. Die Familie Rüedu Schüpbach unterhält mit der Hilfe von Menschen in prekären Situationen (Asylsuchende, Arbeitslose, Menschen mit psychischen Problemen) ihren kleinen Hof mit sieben Hektar Land auf vorbildliche Weise. Verkaufen tun sie nur fertige Produkte: Tees, Sirups, Fleisch, Gemüse und getrocknete Früchte, und natürlichen das berühmte Bärner Getreide-Risotto mit Gemüse.

Die Getreide (Weizen, Roggen und Urdinkel), sowie der Grossteil der Gemüse (Sellerie, Lauch und Zwiebeln) kommen vom Hof – nur die Karotten werden eingekauft. Das Risotto wurde mit Bio Gourmet ausgezeichnet, was nur den besten Bioprodukten des Landes zu Teil wird. Ohne einzuweichen ist das Getreide nach einer Kochzeit von 25 Minuten pfannenfertig. Die angegebene Menge (für 4 Personen) ist allerdings nur für kleine Portionen bemessen. Servieren Sie das Risotto also am besten als Beilage.

Bänz Apfel-Erdbeeren

Bänz, 3000 Bern

Vor gut einem Jahr kreierte Yves Bütikofer die Getränkemarke Bänz. Das Prinzip ist simpel: Apfelsaft mit Wasser und anderen Fruchtsäften vermischen. Alles aus der Region – das versteht sich! – und vor allem ohne Zusätze und keine Konzentrate.

Die Sorte, die Sie nun probieren können, ist zufällig entstanden: Im Sommer bekam Yves einen Anruf eines Bauers, dessen Erdbeerlieferung von einem Grossverteiler abgelehnt wurde, und der ihn frage, ob der die Tonne Erdbeeren nehmen wollte. Yves kaufte sie und geboren war die vierte Sorte.

Bio Nougat Biscuits

Gerber Biscuits, Zweisimmen

Das Simmental und seine grünen Wiesen erstrecken sich vom Thuner See bis nach Lenk. Karl Gerber, ein bekannter Bäcker der Region, begann 1925 mit der Produktion von Hafervollkornbiscuits. Es folgen internationale Erfolge und 1958 wird die Produktion automatisiert.

Alle Biscuits werden nur mit Bio-Zutaten hergestellt. Für Sie gibt es nun die neuste Kreation mit Nougat, die Sonnenblumenöl anstelle von Palmöl enthält. Sollten Sie in letzter Zeit im Gstaad Palace gewesen sein, haben Sie diese Biscuits sicher schon probiert: man findet sie nämlich in den Minibars dort!

Standort der Produzenten

Boucherie Fuhrer

Farngut

Gerber Biscuits

Beck Glatz

Biohof Obereichi

Bänz Getränke