HelvetiBox n°58 – Regionale Produkte aus St. Gallen
Im Nordosten der Schweiz gelegen, umschliesst das Gebiet des Kantons St. Gallen die Region Appenzell. St. Gallen ist bekannt für das Kloster und die Bibliothek, die zum Weltkulturerbe gehören, und für die St. Galler Bratwurst. Da diese jedoch in der Post schwierig zu kühlen ist, haben wir in der HelvetiBox darauf verzichten. Wenn Sie die Region jedoch einmal selbst besuchen, bestellen Sie keinen Senf dazu – das ist ein Sakrileg!
Die St.Galler Klostertorte, eine Spezialität des schweizerischen kulinarischen Erbes, ist mit der Linzertorte verwandt. Doch auch die Wacholder Latwerge, eine Melasse mit einem subtilen Wacholderbeergeschmack, hat eine lange Tradition in St. Gallen. Kommerzielle Mayonnaisen werden mit industriell raffiniertem Sonnenblumenöl vom anderen Ende Teil der Welt hergestellt. Wir bieten Ihnen eine mit kaltgepresstem Rapsöl aus der Region an. Unsere einheimischen Bienen haben es oft schwer mit ihren ausländischen Kollegen fertig zu werden, die zwar produktiver, aber weniger an unsere Regionen angepasst sind. Ein Imker der Region hilft unsere dunklen Bienen vor dem Aussterben zu schützen. Übermässige Lebensmittelabfälle können Sie nun durch den Verzehr von Apfelsaft bekämpfen. Ribelmais ist eine alte Maissorte aus dem Rheintal, die wieder auf Interesse stösst, seitdem sie AOP zertifiziert wurde. Auch alte Birnen sind eine beliebte kulinarische Spezialität. Nach 2 bis 4 Tagen Vergoldung, einer Schlankheitskur, die sie 80% ihres Gewichts verlieren lässt, können sie zum Kochen, Backen oder als Snack verwendet werden.
PRODUKTE
Die HelvetiBox N°58
in Zahlen
PRODUZENTEN
St. Galler Klostertörtli
Feinbäckerei Guggenloch, 9434 Au
Das St.Galler Klostertörtli ist mit der Linzertorte verwandt. Im Allgemeinen weniger süss, enthält er auch Kakao. Das Rezept geht auf die Zeit des Klosters St. Gallen zurück, das von 719 bis 1805 bestand. Guggenloch ist ein Unternehmen, das ein Sortiment von 120 Backwaren anbietet. Alle Produkte werden aus biologischen Zutaten, mit Dinkelmehl und ohne Palmöl hergestellt!
Wacholder Latwerge
Eglis Wacholder-Latwerge, 9533 Kirchberg SG
Im Jahr 1827 begann die Familie Egli aus Wolfikon mit der Produktion der Wacholder-Latwerge. Die klebrig-süsse Masse erinnert in ihrer Konsistenz an Honig, hat aber einen herb-süsslichen Eigengeschmack. Fast 200 Jahre später sind es Norbert und Veronika Senn-Egli, die die Familientradition mit Stolz aufrechterhalten. Einmal alle zwei Monate versammelt sich die Familie, um die bräunliche Flüssigkeit nach Familienrezept herzustellen. Der Saft der Wacholderbeere, dessen heilende Eigenschaften schon seit Anbeginn der Zeit bekannt sind, kommt aus Italien und Osteuropa. Er wird in einem Kupferkessel mit Glukose und Wasser erhitzt. Die erwärmte Masse wird anschliessend von Hand in Gläser abgefüllt. Sie eignet sich als Brotaufstrich, um Tee, Müesli oder Joghurt zu süssen, oder als Zusatz in Saucen.
Mayonnaise
St.Gallische Saatzucht, 9230 Flawil
Die “St. Gallische Saatzucht” vereint siebzig Bauernfamilien und landwirtschaftliche Produzenten aus der Region St. Gallen. Das Unternehmen ist auf den Anbau, die Verarbeitung und die Vermarktung von Nischenpflanzen spezialisiert. Die Hauptprodukte sind kaltgepresste Öle, die viele Auszeichnungen erhalten haben. So besteht die Mayonnaise, die Sie hier entdecken können, hauptsächlich aus kaltgepresstem Rapsöl. Deshalb enthält diese Mayonnaise mehr als 6 Prozent Omega-3-Fettsäuren. Konventionelle Mayonnaise wird aus industriell raffiniertem Sonnenblumenöl hergestellt und enthält diese essenziellen Fettsäuren daher nicht. Endlich eine Mayonnaise, die wie selbstgemachte Mayonnaise schmeckt und mit gutem Gewissen genossen werden kann!
Honig dunkler Bienen
Stefan Bernet Imkerei, Gommiswald
Die dunkle Biene, Apis mellifera mellifera, ist eine sehr alte einheimische Bienenart. Sie zeichnet sich durch ihren runden, behaarten Bauch aus, der dunkel gefärbt ist und keine gelben Segmente aufweist. Im Laufe der Jahrtausende hat sich diese Bienenart an die lokalen Bedingungen angepasst, so dass sie den harten Wintern standhalten und ausgewogene Mengen an Honig produzieren kann. In den letzten 150 Jahren wurde sie in weiten Teilen der Schweiz durch die Einführung neuer Arten ersetzt, so dass sie heute als bedroht gilt. Die Bemühungen um die Modernisierung der Tierhaltung und die Schaffung von Schutzzonen sind wesentliche Voraussetzungen für den Erhalt der Rasse. Stefan Bernet hat mehr als 80 Stöcke dunkler Bienen. Sie werden entweder Blumenhonig, hergestellt aus Nektar und Honigtau aus Frühlingsblumen, oder Sommerhonig, hergestellt aus Nektar und Honigtau aus Blumen in Wäldern und Sommerwiesen entdecken.
Rheintaler Ribelmais Original AOP
Rheintaler Ribelmais, 9465 Salez
Die Rheintaler Ribelmais AOP ist ein Griess aus der alten Schweizer Maissorte Türggen. Mais war jahrhundertelang das Grundnahrungsmittel der Bevölkerung, denn das heisse und feuchte Klima des Rheintals erschwerte die Produktion anderer Getreidesorten. Nach dem Rückgang wurde der Anbau dieser traditionellen Sorte seit der Verleihung der geschützten Ursprungsbezeichnung (AOP) im Jahr 2000 stark gefördert. Heute ist Ribelmais ein wahres Symbol für die Identität des Rheintals, vom Bodensee bis nach Chur. Traditionell mit einem Milchkaffee oder einem Früchtekompott gegessen, nachdem er lange in der Pfanne gegrillt wurde, wird der Trüggen heute in Originalrezepten von Köchen benutzt, die mit ihrem Talent den Geschmack dieses Mais erst richtig zur Geltung bringen.
Schorle
Gartengold, St. Gallen
Machen Sie Äpfel, die in den Gärten Ihrer Nachbarn verrotten, krank? Dies galt auch für zwei St. Galler Schüler, die beim Joggen herausfanden, dass viele Äpfel nicht geerntet werden. Gartengold hat es sich zur Aufgabe gemacht, Lebensmittelabfälle zu bekämpfen, indem sie das Gold im Garten sammeln. Jeden Herbst sammelt Gartengold Früchte von den Wiesen und privaten Spendergärten. Diese Arbeit wird von Menschen mit Behinderungen geleistet, die fair bezahlt werden. Die meisten Früchte stammen von sehr alten, hochstämmigen Apfelbäumen. Die Frucht wird auf traditionelle Weise gepresst, um einen natürlichen (und nicht konzentrierten) Saft zu erhalten. “Schorle” ist ein Apfelsaft mit Mineralwasserzusatz. Dies ist die Version, die wir ausgewählt haben, um Ihnen den Geschmack zu vermitteln, ideal für den Sommer!
Dörrbirnen Sweetsensation
Familie Oeler, Lömmenschwil
Thomas und Jacqueline Oeler betreiben einen der letzten Obsttrockner, der mit einem Holzofen arbeitet. Täglich, vom Herbst bis zum Frühjahr, werden Birnen, Pflaumen oder Äpfel auf Gestelle (“Hürdli”) gestellt, die mit einem Drahtgewebe bedeckt sind, auf dem die Früchte getrocknet werden. Sie werden wie Schubladen in den Ofen geschoben und je nach Wärmebedarf an einer bestimmten Stelle platziert. Am ersten Tag benötigen Birnen 80 Grad, damit so viel Flüssigkeit wie möglich entfernt wird und sie eine schöne Bräune bekommen. Sie werden dann immer weiter von der Wärmequelle im Ofen entfernt. Je nach Sorte und Grösse braucht eine Birne 2 bis 4 Tage, um perfekt zu trocknen. Wir stellen Ihnen die Birnensorte “Sweet Sensation” vor, eine Sorte mit grossen Früchten. Man kann sie einfach als Snack geniessen. Gehackt werden sie zur Herstellung des berühmten “Schlorzifladens” oder Birnenbrotes verwendet.